STUBENREINHEIT
Merken müssen Sie sich eigentlich nur eins
Je konsequenter und engagierter Sie das Thema angehen und je mehr Verlass auf Sie ist, desto einfacher ist es für Ihren Miniboxer stubenrein zu werden. Also alles easy going....es sei denn Sie haben keine Lust Nachts paar Mal aufzustehen und nach draussen zu gehen.
Schon in der ersten Nacht legen Sie den Grundstein dafür, dass Ihr Boxer schnell und unproblematisch stubenrein wird. (Die erste Nacht)
Damit alles so bleibt habe ich eine kleine Anleitung vorbereitet, die gerade für die Ersthundebesitzer wichtig ist.
Der Löseplatz
Ein Löseplatz ist der Platz wo Ihr Boxerwelpe sein kleines und/oder grosses Geschäft erledigen kann. Ganz einfach funktioniert das, wenn Sie einen eigenen Garten haben. Sie haben ja nun bereits einige Male Ihren Welpen nachts auf den Rasen zum Lösen gesetzt. Suchen Sie dafür immer die gleiche Stelle auf, z.B. unter einen Baum oder neben einen Strauch, dann wird ihr kleiner Boxer diesen Platz immer und zu jeder Tag und Nachtzeit mit der Verrichtung seines „Geschäftes“ verbinden. So einfach ist das.
Ein Garten erleichtert die Erziehung zur Stubenreinheit, da Sie den Welpen zu jeder Tages- und Nachtzeit hinausbringen können. Haben Sie keinen Garten, müssen Sie die ersten Wochen bereit sein unzählige Male – auch nachts – vor die Tür zu gehen.
„Fein Pieschi (Pipi) machen“
Sie lachen jetzt, oder halten mich für verrückt, aber wenn Sie Ihren Welpen von Anfang an daran gewöhnen diese Worte von Ihnen zu hören wenn er am Löseplatz abgesetzt wird, wird er schnell seine Handlung mit dem von Ihnen gewählten Signal verbinden. Vor allem, wenn er danach auch noch von Ihnen gelobt wird! In vielen Alltagssituationen kann das kontrollierte Lösen sehr hilfreich sein, besonders dann wenn es schnellgehen muss oder es nicht viele Möglichkeiten für den Hund gibt.
Dies gilt aber nur für das „Pipi machen“. Jeder meiner Boxer wusste genau was gemeint war. Wenn ich sie abends vor dem Schlafengehen mit diesem Signal noch einmal in den Garten gelassen habe, dann haben Sie eben fein pieschi gemacht und sind freundestrahlend wieder ins Haus zurückgekehrt.
Solange Ihr Welpe noch nicht stubenrein ist, sollten Sie ihn jedesmal loben wenn er sein Geschäft an dem für ihn vorgesehenen Ort verrichtet. Nur dann kann er das Lob auch direkt mit seiner Tat in Verbindung bringen.
Wann und wie oft
Prinzipiell gilt: Nach dem Schlafen, nach dem Spielen und nach dem Fressen sollten Sie den kleinen Boxer sofort ins Freie bringen.
Wichtig ist: Sie müssen den kleinen Kerl stets im Auge behalten und sofort reagieren wenn er unruhig wird. Jeder Welpe zeigt deutlich, dass er nach draussen muss, indem er unruhig hin-und her läuft, sich ständig im Kreis dreht oder aufgeregt hier und dort auf dem Boden rumschnüffelt. Wann immer solches Verhalten auftritt bringen Sie ihn auf schnellstem Wege nach draussen, wo er sich erleichtern kann. Dann wieder loben, loben, loben. Sie sollten ihn auch loben, wenn er auf einem Spaziergang sein Geschäft erledigt.
Ein Malheur.
Kommt es zu einem Malheur im Haus/Wohnung und Sie ertappen ihn dabei, dann den Kerl schnell unterbrechen indem Sie ihn hochheben, „nein nein nein nein nein“ vor sich hin trällern und ihn auf schnellstem Wege nach draussen bringen. Loben, loben, loben wenn er dort weiter pieschert, aber meistens ist er dann völlig aus dem Konzept. Alles halb so schlimm.
Entdecken Sie ein bereits vollbrachtes Malheur erst später, dann bringt es überhaupt nichts Ihren Boxerwelpen damit zu konfrontieren und ihn dafür zu tadeln.
In diesem Fall entfernen Sie die Hinterlassenschaft kommentarlos und desinfizieren Sie die Stelle, damit der Welpe nicht durch den Geruch zu einer Wiederholung seiner Tat verleitet wird. Achten Sie dabei darauf, dass der Miniboxer nicht mit dem Desinfektionsmittel in Kontakt kommt; er wird nämlich bestimmt neben ihnen sitzen und ganz gespannt beobachten was Sie da interessantes machen. Immer daran denken……kommentarlos die Sache erledigen und den Welpen einfach links liegen lassen.
Generell
Junge Hundekinder können noch nicht lange aushalten. Mit zunehmenden Alter gewinnen sie an Kontrolle über Blase und Darm und werden sich melden wenn sie nach draussen müssen. Wie mit der Stubenreinheit bei Kindern ist es auch bei den Hunden: Manche lernen schnell, manche brauchen etwas länger. Machen Sie sich keine Sorgen und bloss nicht thematisieren das Ganze. Je gewissenhafter Sie in den ersten Wochen nachts sind und je besser Sie Ihren kleinen Freund tagsüber im Blick haben und reagieren können, desto schneller geht es mit der Stubenreinheit.
"The american way" of Stubenreinheitserziehung
In den letzten Jahren kommt mehr und mehr die amerikanische Sitte in Deutschland (und ganz Europa) in Mode, Welpen mit Hilfe einer Hundebox zur Stubenreinheit zu erziehen ( und den Welpen auch später darin "aufzubewahren").
Diese Methode zielt dabei darauf ab Ihren kleinen Miniboxer bereits in der ersten Nacht in einer geschlossenen Transportbox!!!!!! neben Ihrem Bett schlafen zu lassen. Der angeborene Instinkt der Lagerreinheit verhindert dabei, dass der Welpe sein eigenes Bett beschmutzt. So hören Sie wenn Ihr kleiner Boxer unruhig wird und in diesem Fall gehen Sie mit ihm nach draussen zum Löseplatz, kommen wieder und sperren ihn wieder ein. Hallo?
Ihr Welpe wird bereits in dieser ersten Nacht lernen was Verzweiflung heisst! Für mich ist das Tierquälerei, sorry.
Und es gibt einen verdammt grossen Nachteil bei dieser Methode: Die Anfänger unter den Hundebesitzern, werden dazu verführt die Käfigtür zu schliessen, wann immer der Welpe stört. Im ersten halben Jahr ist ein junger Hund genauso anstrengend wie ein Kleinkind. Er schleppt Besen fort, räumt offen gebliebene Schränke aus, knabbert am Staubsaugerschlauch und behindert so den eingespielten Arbeitsablauf nach besten Kräften.
Ich kenne Hundebesitzer, die diese Methode so klasse finden, dass Sie den Hund auch als erwachsenen Hund nachts in einer Transportbox schlafen lassen, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt im Haus Geräusche zu machen oder irgendwo zur Not hin zu kotzen, wenn er sich den Magen verdorben hat. Wie praktisch!
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für einen erwachsenen Hund.